Die deutliche Mehrheit der Steuerberater ist zufrieden mit ihrem Beruf und blickt optimistisch in die Zukunft. Das besagen die repräsentativen Ergebnisse aus dem Statistischen Berichtssystem für Steuerberater (STAX) 2024 im Auftrag der Bundessteuerberaterkammer (BStBK). Fast 6.000 Berufsangehörige nahmen an der Online-Umfrage teil – das entspricht einer Rücklaufquote von über 25 %. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch im Namen des BStBK-Präsidiums bei allen Mitgliedern, die an der Umfrage teilgenommen haben.
STAX betrachtet wesentliche wirtschaftliche Faktoren der Steuerberaterkanzleien, wie Umsatzentwicklung, Kanzleigröße oder Abrechnungsarten. In der aktuellen Umfrage 2024 wurden zusätzlich die Schwerpunktthemen „Digitalisierung“ und den „Fachkräftemangel“ beleuchtet:
Effizienzgewinn durch Digitalisierung
Für Steuerberater hat eine digitalisierte Kanzlei weiterhin hohe Priorität. So konnten viele die Digitalisierung in den letzten Jahren deutlich voranbringen – und planen bereits weitere Schritte. In Zukunft sollen vor allem neue digitale Technologien wie die Referenzierung auf Belege oder KI-Chatbots implementiert werden. Beim Thema „Künstliche Intelligenz“ sind die meisten Befragten der Auffassung, dass diese ihren Beruf stark verändern wird, ohne den Steuerberater selbst überflüssig zu machen.
Zwar sehen die Befragten auch Herausforderungen auf dem Weg zu einer digitalisierten Kanzlei wie hohen organisatorischen Aufwand, nehmen aber vor allem die mit der Digitalisierung verbundenen Chancen wahr. Das sind Effizienzgewinne, bspw. beim Datenaustausch mit externen Partnern, oder die gewonnene Flexibilität, wie den ortsunabhängigen Zugriff auf Daten und das Arbeiten im Homeoffice.
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Fachkräftemangel ein wichtiges Thema
Die STAX-Ergebnisse zeigen auch, dass der Fachkräftemangel in der Steuerberatung deutlich spürbar ist. In den letzten Jahren versuchten die Befragten, vor allem Steuerfachangestellte und Steuerberater für ihre Teams zu gewinnen. Insgesamt konnten aber nur knapp 70 % aller offenen Stellen in Berufsausübungsgesellschaften und rund 40 % aller offenen Stellen in Einzelkanzleien besetzt werden. Häufig scheiterte die Besetzung an fehlenden Bewerbern bzw. an der fehlenden Eignung der Bewerber.
Angesichts der Ergebnisse erklärt die Bundessteuerberaterkammer, dass sie ihr Engagement gegen den Fachkräftemangel unverändert hochhalten wird. So arbeite sie auch 2025 mit der Weiterentwicklung der Steuerberaterprüfung daran, den Berufszugang attraktiver zu gestalten und Hürden beim Berufseintritt abzubauen, ohne die Qualität der Steuerberatung zu senken. Zudem informieren BStBK, DStV und DATEV eG junge Menschen mit der Imagekampagne „#zahltsichausbildung“ über das Berufsbild der Steuerfachangestellten und versorgen Steuerberatungskanzleien gleichzeitig im Rahmen der Unterstützungskampagne „GEMEINSAM handeln!“ mit Hilfestellungen zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern.
Bei der Auswertung der Teilnehmenden aus dem Gebiet der Steuerberaterkammer Nürnberg (Mittel-, Ober- und Unterfranken sowie Oberpfalz) zeigen sich im Vergleich zum Bundesdurchschnitt insbesondere beim Fachkräftemangel deutliche Unterschiede: so gaben nur 16,4 % der betroffenen Kanzleien an, alle offenen Stellen in den letzten zwei Jahren besetzt zu haben (Bundesdurchschnitt 23,2%). Dafür gab es im Kammergebiet positivere Einschätzungen zur Umsatzentwicklung.
Quelle STAX 2024 Bundessteuerberaterkammer/IFD Allensbach